Was ist pelham (zaumzeug)?
Pelham (Zäumung)
Das Pelham ist eine Zäumungsart im Reitsport, die Elemente von Trense und Kandare vereint. Es bietet dem Reiter die Möglichkeit, unterschiedliche Grade der Einwirkung auf das Pferd zu erzielen.
Funktionsweise:
- Das Pelham besteht aus einem Gebiss mit Anzügen (Bäumen), an denen Zügel befestigt werden. Es gibt verschiedene Formen von Pelhamgebissen, darunter das gerade Pelham, das Olivenkopf-Pelham und das Schenkel-Pelham.
- Die Anzüge ermöglichen eine Hebelwirkung, die je nach Länge der Anzüge variiert. Längere Anzüge verstärken die Hebelwirkung, während kürzere Anzüge eine mildere Wirkung haben.
- Es werden in der Regel zwei Paar Zügel verwendet: Ein Paar wird direkt am Gebissring befestigt (ähnlich einer Trense), das andere Paar an den Anzügen. Alternativ kann mit einem Verbindungsstück, auch Pelhamriemchen genannt, mit nur einem Zügelpaar geritten werden.
Anwendung:
- Das Pelham wird oft verwendet, um die Anlehnung und Versammlung des Pferdes zu verbessern. Es kann auch hilfreich sein, um Pferde zu korrigieren, die stark oder schwierig zu kontrollieren sind.
- Es erfordert eine feine und gefühlvolle Hand des Reiters, da eine unsachgemäße Anwendung zu Unbehagen oder sogar Schmerzen beim Pferd führen kann.
- Der Reiter kann durch die Wahl der Zügel (Trensenzügel oder Pelhamzügel) und deren Anzugsstärke variieren.
Vor- und Nachteile:
- Vorteile: Ermöglicht eine präzisere Einwirkung auf das Pferd, vielseitig einsetzbar, kann die Anlehnung und Versammlung verbessern.
- Nachteile: Erfordert einen erfahrenen Reiter, unsachgemäße Anwendung kann dem Pferd schaden, nicht für alle Pferde geeignet.
Wichtige Aspekte:
- Passform: Die korrekte Passform des Pelhams ist entscheidend für den Komfort und die Wirksamkeit. Das Gebiss sollte weder zu eng noch zu locker im Maul des Pferdes liegen.
- Reiterfahrung: Das Reiten mit Pelham erfordert Erfahrung und ein gutes Verständnis der Reitlehre. Ein unerfahrener Reiter sollte sich vor der Verwendung eines Pelhams von einem erfahrenen Ausbilder beraten lassen.
- Pferdeausbildung: Das Pelham sollte nur bei Pferden eingesetzt werden, die bereits eine solide Grundausbildung haben.
- Gebisskunde: Kenntnisse über verschiedene Gebissarten und deren Wirkung sind unerlässlich.
- Zäumung: Das Verständnis des korrekten Anbringens und der Funktion der Zäumung ist wichtig.
- Reitlehre: Die Grundlage für eine korrekte Anwendung des Pelhams ist die klassische Reitlehre.
- Pferdeverhalten: Das Wissen um das Verhalten des Pferdes, seine Reaktionen und seine Körpersprache.
Hinweis: Die Verwendung eines Pelhams sollte immer zum Wohl des Pferdes erfolgen und nicht als Mittel zur Unterdrückung oder Bestrafung eingesetzt werden.
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